Humanmedizin

Die Ausbildung zum Arzt wird vom Bundesministerium für Gesundheit in der Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) vom 27. Juni 2002, veröffentlicht im Bundesgesetzblatt, Jahrgang 2002, Teil I, Nr. 44, Seite 2405 ff, ausgegeben zu Bonn am 3. Juli 2002 geregelt.

Studienaufnahme

Die Zulassung zum Studium der Humanmedizin erfolgt über die Stiftung für Hochschulzulassung und innerhalb des Auswahlverfahrens der Hochschule über die Universität (www.adh.medizin.uni-greifswald.de/). Das Studium im Studiengang Humanmedizin kann nur im Wintersemester aufgenommen werden. Die Lehrveranstaltungen werden grundsätzlich im Jahresrhythmus (Studienjahr) angeboten. Pro Jahr stehen ca. 180 Studienplätze zur Verfügung.

Abschluss, Dauer und Gliederung des Studiums

Die Zeit, in der in der Regel das Studium mit dem Dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung abgeschlossen werden kann (Regelstudienzeit), beträgt sechs Jahre und drei Monate.
Die ärztliche Ausbildung umfasst:

  1. ein Studium von sechs Jahren; das letzte Jahr umfasst eine zusammenhängende praktische Ausbildung in Krankenanstalten von 48 Wochen (Praktisches Jahr),
  2. eine Ausbildung in Erster Hilfe,
  3. einen Krankenpflegedienst von drei Monaten,
  4. eine Famulatur von vier Monaten und
  5. eine Prüfung in drei Abschnitten.

Das Studium gliedert sich in:

  1. den Ersten Abschnitt des Studiums der Medizin von zwei Jahren (vier Semester),
  2. den Zweiten Abschnitt des Studiums der Medizin von drei Jahren (sechs Semester),
  3. den Dritten Abschnitt des Studiums der Medizin von einem Jahr (zwei Semester),
  4. die Prüfungszeit von drei Monaten.

Ausbildungsziel und Lehrkonzept

Die Universitätsmedizin bildet Ärztinnen und Ärzte aus, die unter Berücksichtigung der Schwerpunkte „Community Medicine“ und „Molekulare Medizin“ befähigt sind, die Gesundheit und das Wohlbefinden auf individueller und gesellschaftlicher Ebene in einer ganzheitlichen Betrachtung und mit einem wissenschaftlichen Fokus zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Die Universitätsmedizin hat das Studium nach dem Ersten Staatsexamen von Grund auf reformiert. Kernpunkt des neuen Greifswalder Lehrkonzeptes ist die sich aufbauende Lehr-Lern-Spirale: Von
symptomorientiert zu krankheitsorientiert hin zu patientenmanagementorientiert im Praktischen Jahr.

Unter dem Dach eines modernen Universitätsklinikums sind Wissenschaftler, Patienten, Mitarbeiter und Studierende in Forschung, Krankenversorgung und Lehre vereint. Im klinischen Abschnitt wurde die klassische Semesterstruktur aufgegeben und damit die Voraussetzung für individuelle Ausbildungswege geschaffen.

Das Greifswalder Lehrkonzept steht für:

Praxisnahe, patientenorientierte Ausbildung

  • Steigerung des klinisch-praktischen Unterrichtes mit verbesserten Betreuungsrelationen
  • Blockpraktika in allen klinischen Fächern mit Integration von Querschnittmodulen
  • fächerübergreifender, themenbezogener Unterricht
  • Integration des Ausbildungskonzeptes in den klinischen Alltag durch aktive Beteiligung der Studierenden an klinischen Routineveranstaltungen, die studentengerecht aufgearbeitet werden (Röntgen- und Indikationsbesprechungen, Konferenzen über Tumortherapieentscheidungen und Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen)
  • taxonomierte Lernzielkataloge bilden für jedes Fach Kompetenzen ab, die von den angehenden Ärztinnen und Ärzten erwartet werden
  • Etablierung eines Lehr- und Lernzentrums mit einem Lernstudio zum Üben von praktischen Fertigkeiten und zur individuellen Vorbereitung auf die Prüfungen
  • unterschiedliche Prüfungsformate: MC als ePrüfungen / standardisierte Beobachtung / OSCE-Prüfung und Online-Evaluation für alle Studierenden 

Wissenschaft im Studium und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

  • Synergie von Ausbildungs- und Forschungsschwerpunkten
  • garantierter Freiraum für wissenschaftliches Arbeiten für alle Studierenden
  • Einschub eines „Wissenschaftsjahres“ am Ende des ersten klinischen Jahres (insgesamt 18 Monate Freiraum)
  • Promotionsbörse und ein Wissenschaftstag im Curriculum
  • ein in Deutschland einzigartiges Programm bietet für hoch motivierte Studierende die Möglichkeit eines MD/PhD Abschlusses während des Medizinstudiums (Bachelor of Biomedical Sciences - Medizin Plus).
  • Stipendien- und Mentorenprogramme, z.B. Gerhard-Domagk Nachwuchsförderprogramm

Weitere Informationen zum Greifswalder Lehrkonzept finden Sie hier: Das Besondere an Greifswald.

Regelstudienzeit durch zentrale Studienorganisation

Das Studium wird vollständig im Studiendekanat organisiert und koordiniert. Eine zentrale Anmeldung zu den Lehrveranstaltungen ermöglicht einen überschneidungsfreien Ablauf des Studiums nach dem empfohlenen Studienplan in der Regelstudienzeit.

Studieren mit Kind – Studium und Familie

  • Beratung und Betreuung durch das Studiendekanat
  • Flexibilisierung des Studienplans hin zu einer individuellen Studienplanung
  • gezielte Unterstützungsangebote des Studiendekanats

Weitere Informationen zu Studieren mit Kind finden Sie auf den ausführlichen Unterseiten: Studieren mit Kind.

Prüfungen

Als Prüfungen sind abzulegen:

  1. der Erste Abschnitt der Ärztl. Prüfung nach einem Studium der Medizin von i.d.R. 2 Jahren,
  2. der Zweite Abschnitt der Ärztl. Prüfung nach Bestehen des Ersten Abschnitts der Ärztl. Prüfung und einem Studium von i.d.R. 4 Jahren, d.h. nach dem Zweiten klinischen Studienabschnitt.

Der Erste und der Zweite Abschnitt der Ärztl. Prüfung bestehen aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die Prüfungen werden vor dem Landesprüfungsamt (Landesprüfungsamt für Heilberufe Mecklenburg-Vorpommern, Am Reifergraben 4, 18055 Rostock) abgelegt.
Die universitären Leistungsüberprüfungen werden zwischen dem Ersten und Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung abgelegt. Auf der Grundlage von Lernzielkatalogen sind die Anforderungen des Faches und die Inhalte der Leistungsüberprüfungen festgelegt. Die Lernzielkataloge orientieren sich an den Prüfungsinhalten der ÄAppO.